Hoheit in Gefahr
Studie zur Datensouveränität belegt: Geopolitische Risiken und regulatorische Anforderungen bewegen Unternehmen zum Umdenken und stärken den Wunsch nach europäischen Lösungen.
Berlin, 3. Juni 2025 – Unternehmen in Europa fordern zunehmend mehr Kontrolle über ihre Daten – und setzen dabei auf souveräne, regionale Alternativen. Das bezieht sich sowohl auf Cloud-Services als auch auf On-Premises-Lösungen. Dies belegt eine aktuelle BARC-Studie im Auftrag der Exasol AG sowie den Partnern A1 Digital und Dataciders. 84 Prozent der befragten Unternehmen bewerten Datensouveränität als wichtiges Thema ihrer aktuellen Unternehmensstrategie. 70 Prozent berichten, dass die Relevanz in den vergangenen ein bis zwei Jahren gestiegen ist – rund ein Drittel davon spricht sogar von einer „sehr viel höheren“ Bedeutung. „Daten sind ein entscheidender Wettbewerbsfaktor in der digitalisierten Welt“, sagt Jörg Tewes, CEO des Nürnberger Datenspezialisten Exasol AG. „Dass die Bedeutung von Datensouveränität zuletzt deutlich gestiegen ist, ist daher kein Zufall.“
Regulierung, Politik, Cloud – verschiedene Treiber, eine Lösung
Datensouveränität bedeutet, die vollständige Kontrolle über die eigenen Daten zu behalten, sie strategisch zu nutzen und dabei regulatorische, datenschutzrechtliche und sicherheitsbezogene Anforderungen zuverlässig zu erfüllen. Die Gründe für die steigende Relevanz sind entsprechend vielfältig. Neben rechtlichen Rahmenbedingungen wie der DSGVO oder dem EU Data Act nennen viele Befragte die wachsende Bedrohung durch Cyberkriminalität und geopolitische Entwicklungen – insbesondere in den USA und China. 46 Prozent sehen Risiken in den wechselhaften Signalen aus den USA.
„Gerade in sensiblen Bereichen ist es entscheidend, wo die Daten liegen, wer darauf zugreifen kann und welchen Gesetzen sie unterliegen“, betont Dr. Carsten Bange, Gründer und Geschäftsführer von BARC. „Deshalb sehen wir eine klare Bewegung hin zu europäischen und souveränen IT-Lösungen – sowohl in der Cloud als auch bei lokalen Systemen.“ So wollen 36 Prozent der befragten Unternehmen künftig verstärkt auf regionale oder lokale Anbieter setzen. Besonders deutlich wird dieser Trend in der DACH-Region: Dort planen 41 Prozent den Umstieg auf europäische Alternativen – deutlich mehr als im internationalen Vergleich, wo es nur gut ein Viertel ist. Ein zentrales Ziel: Abhängigkeiten von außereuropäischen Technologieanbietern zu reduzieren.
40 Prozent der Unternehmen erkennen außerdem Risiken in der Abhängigkeit von Public-Cloud-Angeboten. Die am häufigsten genannte Antwort darauf: hybride Strategien. 51 Prozent der Befragten setzen bereits auf eine Kombination von Public- und Private-Cloud-Umgebungen. Parallel gewinnt die Modernisierung bestehender On-Premises-Infrastrukturen an Relevanz – vor allem bei Unternehmen mit kritischen Datenbeständen. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Kontrolle über sensible und strategische Informationen. An erster Stelle stehen personenbezogene Daten von Mitarbeitern, gefolgt von Kundendaten. Auch Finanzdaten für Buchhaltung, Planung und Reporting sowie Informationen für KI-Anwendungen gelten für Betriebe als besonders schützenswert.
Empfehlung: Strategisch und souverän handeln
„Unternehmen sollten den Umgang mit Daten nicht länger als reines IT-Thema betrachten“, kommentiert Dr. Bange. „Es geht um digitale Selbstbestimmung – und damit um nicht weniger als die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells.“ Die Studienautoren raten daher Unternehmen, Datensouveränität als festen Bestandteil ihrer Unternehmensstrategie zu verankern. Eine Bestandsaufnahme kritischer Datenbestände, deren Klassifikation nach strategischer Relevanz sowie eine flexible IT-Infrastruktur bilden dafür die Grundlage. Dabei sollten Cloud- und On-Premises-Lösungen je nach Sicherheits- und Compliance-Anforderungen gezielt kombiniert werden. „Wir sehen einen klaren Trend: Wer Daten strategisch einsetzen will, braucht souveräne, hybride Systeme“, erklärt Jörg Tewes. „Regionale Anbieter wie Exasol ermöglichen diese Kontrolle – mit europäischen Werten, datenschutzkonform und technologischer Exzellenz.“
Über die Studie
Diese Studie basiert auf einer quantitativen Online-Befragung, die im April 2025 durchgeführt wurde. Ziel der Umfrage war es, ein detailliertes Verständnis der aktuellen Relevanz und strategischen Bedeutung von Datensouveränität in Unternehmen zu gewinnen. Insgesamt nahmen 295 Personen an der Umfrage teil. Die Teilnehmer kamen aus unterschiedlichen Branchen und Unternehmensgrößen und waren global verteilt, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Europa. Weitere Informationen finden Sie unter: Data Decisions. Built on BARC.
Bildmaterial: Die Verwendung ist frei bei Nennung der Bildquelle: BARC/Exasol AG

