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Studie „Data connects people“ zur Datenkompetenz in Deutschland

Studie „Data connects people“ zur Datenkompetenz in Deutschland

Digitalisierung ist mittlerweile zentrales Thema in nahezu jedem Unternehmen. Der Digitalisierungsgrad ist jedoch häufig noch sehr unterschiedlich. Dabei ist dieser entscheidend dafür, wie Unternehmen in ihrem Markt agieren können. Das betrifft auch das Thema Datenanalytik, denn – wie in den letzten Jahren oft diskutiert – können Unternehmen und all ihre Mitarbeiter durch die abteilungsübergreifende Weiterentwicklung und Nutzung von Loading...Big Data und Data Analytics enorm profitieren. Doch genau an dieser Stelle hapert es, denn es existieren immer noch eklatante Unterschiede zwischen Geschäftsführung und Mitarbeiter, wenn es um das Wissen rund um Daten geht. Das bestätigt auch unsere aktuelle Data Connects People-Studie*.

Der größte Unterschied ist laut Studie das Bewusstsein über Daten und deren Nutzung im eigenen Unternehmen. Während nur 7 % der Führungskräfte nicht wissen, ob sie über eine zentrale Datenbanktechnologie verfügen, liegt diese Zahl bei den Mitarbeitern bei ganzen 37 %. Bei der Frage nach der Größe der Datenmenge geben sogar 61 % der Mitarbeiter an, keine Angabe machen zu können. 74 % der Führungsriege kann hingegen einschätzen, wie hoch die Datenmenge in ihrem Unternehmen ist. Betrachten wir die Bedeutung von Datenanalysen für die Entwicklung und Ausgestaltung neuer Prozesse, zeigt sich das gleiche Bild: 43 % – also fast die Hälfte – der Mitarbeiter können hier keine Antwort geben. Immerhin 10 % der Führungskräfte sind sich darüber ebenfalls nicht im Klaren. 

Die Einsatzmöglichkeiten von Daten in Unternehmen sind vielfältig. Zwar liegen die Einschätzungen der Mitarbeiter und Führungskräfte in diesem Bereich näher beieinander, die fehlende Aufklärung vor allem auf Seiten der Mitarbeiter ist aber auch dort ersichtlich. Bei der Frage nach den Bereichen, in welchen Datenanalytik in deutschen Unternehmen eingesetzt wird, steht die IT-Abteilung für 41 % der Führungskräfte und 22 % der Mitarbeiter an erster Stelle. Es folgen Vertrieb (Führungskräfte 30 %, Mitarbeiter 20 %) und Marketing / Kommunikation (Führungskräfte 29 %, Mitarbeiter 15 %). Das zeigt deutlich, dass Data Analytics offenbar noch in den Kinderschuhen steckt, denn all diese Bereiche profitieren erheblich durch den Nutzen von Datenanalysen. 

Dieses ernüchternde Ergebnis zeigt vor allem, dass die Datendemokratisierung in Deutschland noch nicht besonders weit fortgeschritten ist. Als Haupthindernis sehen Führungskräfte hier, dass die Mitarbeiter die Vorteile der Datennutzung nicht sehen. Die Studie lässt jedoch vermuten, dass auch das Fehlen von Transparenz ein wichtiger Einflussfaktor ist. Der Führungsriege scheint der Mangel an Datenkompetenz bewusst, denn rund 34 % der Führungskräfte geben an, ihren Mitarbeitern durch Aus- und Weiterbildung bei der Nutzung und dem Austausch von digitalen Daten zu helfen. Auf Seiten der Mitarbeiter fühlen sich aber gerade mal 11 % durch Weiterbildung in diesem Bereich unterstützt. Es scheint, dass, obwohl der Wille mancherorts vorhanden ist, Wissen um Daten immer noch hierarchieabhängig und hauptsächlich auf der Chefetage ein Thema ist.

Der Handlungsbedarf liegt auf der Hand: Hierarchien sollten abgebaut und Mitarbeiter und Führungskräfte zusammengebracht werden. Nur so können alle gemeinsam an einem (Daten-)Strang ziehen. Was gilt es bei diesem entscheidenden Schritt hin zur Datendemokratisierung zu beachten? 

  • Ein wichtiger Aspekt ist zuallererst, die Mitarbeiter über die vorhandene Datentechnologie ausreichend zu informieren. Denn eine transparente Kommunikation ist der Schlüssel für eine effiziente Nutzung von Daten. 
  • Anschließend sollten die Mitarbeiter aktiv mit ins Boot geholt werden. Das betrifft sowohl die Schulung von Datenkompetenz als auch den unternehmensweiten Austausch von Daten. Und Datenkompetenz und das Wissen über vorhandene Technologie ist ein stetiger Lern- und Aufklärungsprozess. 
  • Die Vernetzung der verschiedenen Ebenen ist für eine erfolgreiche Datendemokratisierung unerlässlich, genauso wie die Einbeziehung der Mitarbeiter in die Veränderungsprozesse und digitale Weiterbildung – und zwar kontinuierlich. 
  • Nicht zu vernachlässigen ist außerdem, dass die Datennutzung über den Unternehmenskontext hinaus geht. Mitarbeiter als auch Führungskräfte sollten auch für den privaten Bereich besonders in Bezug auf Datenschutz sensibilisiert werden. Davon profitiert am Ende nämlich auch das Unternehmen, denn ein vorsichtiger Umgang mit privaten Daten führt meist auch zu einem vorsichtigen Umgang mit Unternehmensdaten. Aufklärung ist auch hier das Gebot der Stunde. 

Die Aussichten für eine erfolgreiche Umsetzung sind sehr vielversprechend, denn Offenheit gegenüber dem Thema Datennutzung und Datendemokratisierung besteht durchaus. Denn die Studie zeigt auch: Mitarbeiter wie auch Führungskräfte zeigen eine (eher) hohe Akzeptanz gegenüber einem eines unternehmensweiten Datenaustausch. Ein Lichtblick, der vor allem vor Augen führt, dass die Bereitschaft mit Daten zu arbeiten ganz klar gegeben ist. Die Unternehmen sind am Zug eine Datenstrategie zu implementieren und Mitarbeiter dabei aktiv zu integrieren – und zwar unternehmensweit. Denn nur wenn Mitarbeiter und Führungskräfte an einem Strang ziehen können Unternehmen die Chancen der Digitalisierung umfassend nutzen.

*Zur Studie
Für die Studie „Data connects People“, hat Exasol im ersten Quartal 2021 zusammen mit dem Marktforschungsinstitut YouGov drei Zielgruppen in einem Online-Panel befragt: Führungskräfte: (512 Befragte), Mitarbeiter (540 Befragte) und Verbraucher (512 Befragte).