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Sie sind noch nicht von Data Storytelling überzeugt? Dann lesen Sie weiter.

Why storytelling is crucial – Exasol

Dies ist ein Gastblog von Peter Jackson, Chief Data and Analytics Officer bei Exasol. Darin erörtert er die Bedeutung des Data Storytellings. Insbesondere behandelt er:
– wie man über Dashboards hinausdenkt
– die Macht von Geschichten
– die Hindernisse beim Erzählen von Geschichten mit Daten (Data Storytelling)
– welche Schritte erforderlich sind

Daten über die Arbeitsweise von Unternehmen können – unabhängig von ihrer Größe – als Grundlage für die Entscheidungsfindung dienen.

Gartner‘s Data & Analytics Trends Report für 2021 enthält die Nutzung von „Daten und Analysen als zentrale Geschäftsfunktion“. Die International Data Corporation (IDC) gibt an, dass fast zwei Drittel (64 %) der Unternehmen glauben, dass die Datenerfassung und Analyse von Daten „die Art und Weise, wie ihr Unternehmen Geschäfte macht, in den letzten drei Jahren grundlegend verändert hat“.

Vor diesem Hintergrund ist eine der wichtigsten Erkenntnisse für Unternehmen die Notwendigkeit, Daten für alle zugänglich zu machen. In der kürzlich von Exasol veröffentlichten Studie „Vom Was zum Warum“ (From the ‘what’ to the ‘why’ – how data storytelling is key to success), gaben 90 % der 500 befragten Führungskräfte und Datenexperten an, dass die Demokratisierung von Daten Priorität in ihren Unternehmen sei und sie aktiv daran arbeiten.

Dashboards: Der Blick über den Tellerrand 

Das gängigste Mittel für den Austausch von Daten ist nach wie vor das Daten-Dashboard: 

82 % der Befragten nutzen regelmäßig Dashboards, um Insights mit Kollegen sämtlicher Ebenen zu teilen und so Erkenntnisse im Unternehmen weiterzutragen. Für Aufgaben wie etwa die Überwachung in Echtzeit von Lagerbeständen ist das Dashboard perfekt geeignet, da es bei Bedarf einen schnellen Überblick über wichtige Kennzahlen bietet. 

Allerdings werden die Zahlen immer komplexer und erfordern mehr Kontext, so dass die bloße Weitergabe eines Dashboards an einen Kollegen oder ein Partnerunternehmen möglicherweise nicht ausreicht, um die erforderlichen Informationen zu vermitteln. In unserer Studie sind 61 % der Führungskräfte der Meinung, dass Dashboards nicht genug Zusammenhänge liefern, während 54 % glauben, dass sie schlicht und ergreifend zu viel anzuzeigen.

Man darf es nicht falsch verstehen: An modernen Dashboards ist rein gar nichts auszusetzen. Ganz im Gegenteil, wir lieben Yellowfin und Tableau, denn sie ermöglichen es Nutzern, schnell und intuitiv wertvolle Einblicke zu erhalten. Sie haben Millionen von Menschen und Tausenden von Unternehmen, die zuvor keinen Zugang zu diesen Informationen hatten, eine Fülle von verwertbaren Daten zur Verfügung gestellt. Doch trotz der Möglichkeiten, die ein Dashboard bietet, gelingt es ihnen nicht immer, auch das „Warum” zu vermitteln.

Wir können über alle Daten der Welt verfügen, jedoch ohne Zahlen in Bezug zur Wirklichkeit oder zu einem bestimmten Kontext zu setzen können ihre Bedeutung, die aus ihnen gewonnen Erkenntnisse oder Einblicke verloren gehen. Das muss sich ändern.

Wenn Teams nicht in der Lage sind, die tatsächlichen Auswirkungen der von ihnen gesammelten Daten und Analysen zu erkennen, also die richtigen Insights zu generieren, ist der Prozess bestenfalls ineffizient – schlimmstenfalls sinnlos. Daten brauchen eine überzeugende Argumentation, wenn die Statistiken von Bedeutung sein und sinnvolle Veränderungen herbeiführen sollen.

Anders ausgedrückt: Sie brauchen eine Geschichte. 

Was bedeutet Data Storytelling? Zwischen den Zahlen lesen

Data Storytelling bedeutet laut TDWI (Transforming Data with Intelligenceä) Folgendes: Es ist die Gewohnheit, eine Geschichte rund um eine Datenreihe und die dazugehörigen Visualisierungen aufzubauen, um die Bedeutung dieser Daten aussagekräftig und überzeugend zu vermitteln.

Für den Laien bedeutet das, mehr als nur blanke Daten zur Verfügung zu stellen. Diese Vorgehensweise ist unter IT- und Datenentscheidern weit verbreitet: Laut unserer Studie sind 82 % mit Storytelling vertraut, und 92 % stimmen zu, dass Storytelling ein wirksames Mittel ist, um Erkenntnisse aus Data und Analytics zu vermitteln.

Und auch leitende Angestellte in Unternehmen schätzen die Bedeutung dieses Ansatzes. Fast drei Viertel (72 %) der befragten Führungskräfte sind der Meinung, dass die Möglichkeit, sich auf die Geschichte zu konzentrieren, ein großer Vorteil dieses Ansatzes ist. Eine ähnliche Anzahl von Führungskräften (71 %) bezeichnet Storytelling als sehr wichtig, wenn sie dem C-Level bzw. wichtigen Stakeholdern von Ergebnissen berichten. Ein guter Entscheidungsträger (CEO oder CXO Level) weiß, dass man nicht nur die richtigen Daten braucht, um die richtigen Entscheidungen zu treffen, sondern auch ein Verständnis dafür, wie die Daten mit den jeweiligen Zielen und Strategien zusammenhängen.

Data Storytelling: Wie lautet die Geschichte

Es stellt sich also die Frage: Wenn Data Storytelling so nützlich und etabliert ist, warum wenden es dann nur so wenige wirklich an?

Einige der Gründe sind logistischer Natur. Fast neun von zehn Führungskräften (89 %) geben an, dass ein schnellerer Zugang zu Daten ihren Unternehmen helfen würde, datengestützte Entscheidungen zu treffen. Wenn man auf eine Datenaktualisierung warten muss, keine zeitnahen Anfragen stellen oder den erhaltenen Daten nicht trauen kann, wird es wesentlich schwieriger, ein genaues Bild zu erkennen bzw. Berichte zu erstellen, die der Realität entsprechen.

Andere Gründe haben wiederum mit den Kenntnissen der Mitarbeiter zu tun. Beim Data Storytelling geht es nicht nur um das Know-how, um mit einer Datenplattform zu arbeiten. Es geht auch um Datenkompetenz und die Fähigkeit, auf breiter Ebene zu kommunizieren. Man muss also sowohl den geschäftlichen Kontext als auch die Bedeutung der Zahlen verstehen, um dann in der Lage zu sein, diese in eine prägnante und überzeugende Story umzuwandeln.

Schlussendlich hat fast die Hälfte (49 %) der Unternehmen das Gefühl, dass ihren Mitarbeitern eben diese Fähigkeit Geschichten zu erzählen fehlt – unabhängig davon, ob sie im Bereich Data Analytics arbeiten oder nicht. Eine ähnliche Anzahl (47 %) gibt an, dass ihnen schlicht die Zeit fehlt, um Daten in Geschichten zu verwandeln. Aufgrund der fehlenden Zeit und den mangelnden Fähigkeiten haben viele das Gefühl, dass sie die Storys nicht entwickeln und weitergeben können, die für ihr Unternehmen wirklich einen Unterschied machen würden.

Fehlendes Storytelling führt dazu, dass Chancen verpasst und Insights verkannt werden

Jedes Unternehmen ist anders, und somit sind auch die Anforderungen an jeden einzelnen Mitarbeiter unterschiedlich. Ein großer Teil der Belegschaft ist jedoch gefangen zwischen unzureichender Technologie, fehlendem Know-how und Zeitmangel, um die Geschichten zu erzählen, die sie eigentlich erzählen könnten. Die Folge: Wichtige Erkenntnisse und Chancen werden verpasst.

Im besten Fall kann Data Storytelling allgemeingültige Wahrheiten liefern, die jeder versteht. Es sollte nicht nur Mitarbeiter dazu befähigen, datengestützte Entscheidungen zu treffen, sondern auch eine Verbindung zwischen den Zahlen und ihren konkreten Auswirkungen herstellen. Unternehmen müssen ihre digitale Kultur und ihre alltägliche Logistik überprüfen, um dieses Problem anzugehen, und in ihre Mitarbeiter investieren, um sie als Redner und Entscheidungsträger zu befähigen.

Machen Sie Ihre Mitarbeiter und Ihr Unternehmen fit für Data Storytelling und blicken Sie über den Tellerrand Ihrer Dashboards hinaus. Neue Insights warten auf Sie!