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Exasols Forschungsergebnisse decken auf: 33% mehr Stoffwechselerkrankungen vom Diabetes Typ 2 in den nächsten 5 Jahren

Exasol stellt neue Forschungsergebnisse dar – Erkrankungen an Diabetes Typ 2 steigen immens

Diabetes ist eine der großen Zivilisationskrankheiten unserer Zeit. Bisher existieren nur wenige tiefgreifende Datenanalysen darüber. Dieser Blogartikel stellt die Ergebnisse einer Datenanalyse vor, die von Data Scientists der englischen Exasol Niederlassung durchgeführt worden sind. Die öffentlich verfügbaren Daten basieren auf Zahlen der britischen Gesundheitsbehörde NHS. Die Auswertung zeigt, dass in dem Zeitraum 2011 bis 2016 die Anzahl der Diabetes Typ 2 Diagnosen stark gestiegen ist und dass, falls dieser Trend weiter voranschreitet, bereits 2020 über 5 Millionen Menschen1 in England mutmaßlich an Diabetes Typ 2 erkrankt sein werden. Außerdem beleuchtet die Analyse das Ausmaß an Medikamentenverschreibungen in Zusammenhang mit Diabetes.

Die analysierten Daten umfassen sämtliche von der NHS ausgegebenen Medikamente in allen Apotheken in England zwischen August 2010 und Juli 2016. Sie erlauben somit Rückschluss auf das Ausmaß der Diabeteserkrankungen und der Behandlung in dem Zeitraum von fast sechs Jahren.

Die Analyse lieferte folgende Erkenntnisse:

  • In den letzten 5 Jahren hat sich die Anzahl an Diabetes Typ 2 Medikamentenverschreibungen um 33% erhöht.
  • Im Jahr 2011 betrug die Anzahl an Verschreibungen 26 Millionen, bis 2015 war diese Zahl bereits auf 35 Millionen gewachsen.

Dieser Trend scheint sich nicht nur vorzusetzen, sondern möglicherweise noch zu beschleunigen, denn in den ersten 6 Monaten von 2016 ist die Anzahl der Verschreibungen für Typ 2 Diabetes bereits um 8% höher als im Vergleich zum Vorjahr.

Zu Beginn des Jahres 2016 wurden 3,5 Millionen Erwachsene in Großbritannien mit Typ 2 Diabetes diagnostiziert – den jetzigen Trend fortsetzend, würde dies zu fünf Millionen Typ 2 Diabetesdiagnosen in 2020 führen, 5 Jahre früher als man bisher prognostiziert hatte.

Verschreibungen in den letzten 5 Jahren im Zusammenhang mit Diabetes:

Verschreibungen in den letzten 5 Jahren im Zusammenhang mit Diabetes

Das Team von Exasol fand außerdem deutliche regionale Unterschiede heraus. Die folgende Tabelle zeigt die regionalen Variationen:

10 Bezirke mit den häufigsten Diabetes Typ 2 Verschreibungen:

Bezirke Englands mit am meisten Diabetes

  • Der Londoner Bezirk Newham zeigt die höchste Verschreibungsrate innerhalb des Landes, die doppelt so hoch ausfällt wie der Durschnitt.
  • Die London Boroughs enthalten die Bezirke mit den höchsten Verschreibungszahlen (Newham, Tower Hamlets, Harrow)
  • Innerhalb Lincolnshire findet man zwei der drei Bezirke mit den höchsten Verschreibungsraten (East Lindsey und South Holland).

Die folgende Heatmap zeigt nicht nur die Unterschiede innerhalb des Landes, sondern auch die Veränderung zwischen den beiden Referenzjahren 2011 und 2015. Die roten Felder zeigen hohe Verschreibungsraten die sich auf die Umgebung der East Midlands konzentrieren, mit Hot Spots in der Umgebung von London. Die landesweite Zunahme an Verschreibungen ist deutlich erkennbar.

Typ 2 Diabetes Verschreibungen in England in 2011 und 2015

Typ 2 Diabetes Verschreibungen in England in 2011
Typ 2 Diabetes Verschreibungen in England in 2015

Neben den Medikamenten, die unmittelbar für die Behandlung eingesetzt werden, existieren jedoch außerdem noch sogenannte „Sekundärmedikamente“. Der Einsatz dieser Medikamente hat in den letzten Jahren sehr stark zugenommen. Die Zahl der Verschreibungen von Sekundärmedikamenten hat sich in den fünf Jahren in 2015 von 96.000 auf 192.000 verdoppelt.

Das folgende Diagramm zeigt, welche Medikamente hier den größten Anteil haben.

Exasol -Aufteilung der Sekundärmedikamente für Diabetes

Interpretation der Grafik:

Über die Hälfte der Verschreibungen bestehen aus Metformin. Dieses Medikament hilft Typ 2 Diabetikern auf drei Wegen:

  1. Die Neubildung von Glukose (Traubenzucker) wird in der Leber gehemmt,so dass weniger Glukose ins Blut ausgeschüttet werden kann.
  2. Die Muskeln sprechen besser auf Insulin an. Daher kann mehr Glukose aus dem Blut in die Muskeln geschleust und dort verwertet werden.
  3. Im Darm wird der Übertritt von Glukose aus der Nahrung ins Blut gehemmt.

Ein Viertel der Verschreibungen stellt das Medikament Gliclazide. Gliclazide erhöht die Insulinsekretion aus den Betazellen der Bauchspeicheldrüse und wirkt so blutzuckersenkend.

Sitagliptin, an dritter Stelle, wird verschrieben, falls trotz Diät und körperlicher Betätigung zusammen mit einer Behandlung von Metformin keine Verbesserung eingetreten ist.

Dass sich die Anzahl an Verschreibung für diese Sekundärmedikamente zwischen 2010 und 2015 verdoppelt hat, ist besorgniserregend.

1Fünf Million Schätzung: Die ursprüngliche Schätzung von fünf Millionen Diabetesdiagnosen stammt aus dem vielzitierten APHO 2010 Model welches bis 2025 prognostiziert, dass 2025 4.189.229 Millionen Personen in England, 371.310 Personen in Schottland, 287.929 Personen in Wales und geschätzte 109.000 Personen in Nordirland an Diabetes Typ 2 erkrankt sein werden.

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