Insight Blog

Daten und Technik unterstützen Deutschlands Chancen Europameister zu werden

Exasol and the DFB Data Lab

In diesem Blog spricht Sebastian Koppers vom DFB-Akademie Techlab mit Exasol über die Data-Science-Experimente, die im Gang sind, wenn die deutsche Nationalmannschaft bei der EURO 2020 gegen die besten Teams Europas antritt. Darum geht es: 

– Wie Datentechnologie die Entscheidungsfindung und Performance im Fußball unterstützt 
– Vergleiche zwischen Fußball und anderen Sportarten 
– Wie Data Analytics das traditionelle Element Glück im Fußball reduziert 

Daten haben im Fußball schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Denken Sie nur an Jogi Löw, Gareth Southgate oder andere Trainer, die sich mit den sportlichen Hoffnungen einer ganzen Nation im Rücken bei der EURO 2020 auf dem schmalen Grat zwischen Ruhm und Misserfolg bewegen. 

Heutzutage suchen alle – vom Trainer, Physiotherapeuten, Fan, Experten bis hin zu Kommentatoren – nach Erkenntnissen, um die Leistung ihrer Mannschaft und einzelner Spieler vorherzusagen und zu verbessern. Deshalb ist die zukunftsweisende Arbeit von Dr. Sebastian Koppers als Projektleiter im Techlab der DFB-Akademie so spannend. 

„Bei uns geht es vor allem darum, wie Daten und Technik den Fußball unterstützen können. Ich soll den Experten helfen, bessere Entscheidungen zu treffen, indem sie ihre Arbeit auf und neben dem Platz effizienter erledigen können“, sagt Koppers. 

Kurz gesagt führt Techlab Experimente durch, bei denen die neueste Technologie und Loading...Data Science zum Einsatz kommen. Das Team formuliert Fragen und stellt Hypothesen auf. Anschließend evaluieren und testen sie die Auswirkungen und die Einsatzfähigkeit  der Technologie. Da der Fokus immer auf dem Endnutzer und den Auswirkungen auf den Sport liegt – und nicht an finanziellen Erfolg gebunden ist – hat Techlab völlige Freiheit innovativ zu sein. 

Spielerzentrierung 

„Wir haben drei strategische Säulen“, sagt Koppers. „Die erste ist die Spielerzentrierung. Das bedeutet, dass wir uns ansehen, wie sich verschiedene Technologien auf die Leistung eines Spielers auswirken, und ihn dazu befragen.“ 

Diese Nutzerbefragung kann sehr subjektiv sein, aber durch regelmäßige Abfragen, was die Spieler über Änderungen oder eine Technologie denken, können Koppers und sein Team allmählich ein Bild davon erstellen, was verbessert werden muss. 

„Wir setzen uns mit den Experten zusammen und stellen sicher, dass wir mehrere Perspektiven auf das bekommen, was wir messen. Dann einigen wir uns auf ein metrisches Gerüst. Aber es ist uns klar, dass es mögliche Grenzen und Schwachstellen dieser Messungen gibt, die spätere Auswirkungen haben könnten“, sagt er. 

Technologie vor Ort und Langzeittests 

Nach der spielerzentrierten Auswertung kommt die zweite Säule ins Spiel. Koppers erklärt: „Wir testen die Technologie  über einen definierten Zeitraum auf unserem eigens dafür errichteten Campus aus. Aus diesen Tests können wir lernen und anschließend entscheiden, ob wir die Technologie implementieren oder nicht. Wir arbeiten dabei mit den Vereinen zusammen, damit wir bestimmte Änderungen in deren Trainingspläne einbauen können.” 

Open-Innovation-Positionierung 

Die letzte Säule besteht darin, dass Techlab den Teams hilft, einen praktischen Nutzen zu erzielen und den riesigen Berg an Daten zu interpretieren. 

„Wir sehen uns als eine Art Orchestrator oder Übersetzer für die Angebote der Technologieanbieter in die reale Welt des Profifußballs“, sagt Koppers. Er weist zusätzlich darauf hin, dass Techlab nicht immer die technologische Innovation hervorbringt. „Wir wollen diejenigen sein, die die richtigen Köpfe an einen Tisch bringen, die Bedürfnisse verstehen und dann den Spielern und Vereinen die konkreten Vorteile dessen vermitteln, was am besten zu ihnen passt.” 

Universelle Herausforderungen und Lernprozesse 

Interessanterweise sind nach Techlabs Erfahrung die Unterschiede zwischen Data Science im Fußball im Vergleich zu anderen Sportarten nahezu vernachlässigbar. Vielmehr hat Koppers festgestellt, dass es einige universelle Herausforderungen gibt. 

„Wir durften im letzten Jahr ein paar US-amerikanische Organisationen und Clubs besuchen. Im Grunde gibt es überall die gleichen Probleme. Zum Beispiel haben alle Data-Science-Abteilungen die gleichen Fragen“, sagt Koppers.  

Das Team hat aus den Erfahrungen in anderen Sportarten gelernt und Methoden übernommen, die gut für die eigenen Zwecke funktionieren. Zum Beispiel befürwortet das Team agiles Arbeiten, aber es gibt keine Vorschriften für die Durchführung von agilen Sprints. 

„Wir haben auch gelernt, unsere Erkenntnisse in einer sehr prägnanten Sprache zu kommunizieren“, sagt Koppers. „Wie Sie sich vorstellen können, haben die Leute, mit denen wir zusammenarbeiten, alle einen verschiedenen Hintergrund und Erfahrungsschatz.“ 

Was bedeutet das alles für die EURO 2020 und darüber hinaus?  

„Erwarten Sie nicht zu viele sichtbare technologische Veränderungen für das Turnier. Wir sind alle an Linienrichter oder andere Leute, die iPads am Spielfeldrand benutzen, gewöhnt. Ich glaube nicht, dass das ein allzu großer Game Changer ist“, sagt Koppers. Der größte Teil der Auswirkungen findet hinter den Kulissen statt. Ich kann nur empfehlen, einfach mal darüber nachzudenken, was hinter all den Spielen in diesem Sommer passiert. Wenn zum Beispiel eine Mannschaft gesund bleibt und während des gesamten Turniers gute Leistungen bringt, denken Sie auch an die ganze Arbeit, die wir mit dem Verband leisten.“ 

Wenn also ein bestimmtes Team zufällig im Elfmeterschießen gewinnt, kann man das bei all diesen Background-Innovationen und Datenanalysen nicht mehr aufs Glück schieben, oder? 

Wenn Sie mehr über Dr. Sebastian Koppers Arbeit erfahren möchten, hören Sie sich die neueste Folge des DataXpresso-Podcasts (in englischer Sprache) an. Wir werden regelmäßig Podcasts, Artikel und Videos auf unserer EURO 2020-Seite veröffentlichen, also schauen Sie bald wieder vorbei!   

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